Expedition Irian Jaya – West Papua


Eine Reise durch Irian Jaya – West Papua, ein Land noch „fast“ in der Steinzeit

Vor dem Untertauchen im Urwald haben wir einige Tage Badeurlaub erleben dürfen: Baden, Tauchen, Schnorcheln.

Der westliche Teil von Neuguinea, der zweitgrößten Insel der Welt, nennt sich Irian Jaya – West Papua. Es ist ein Land voll ursprünglicher Natur, faszinierender Landschaftsformen und nicht minder faszinierender Menschen. Auf einer Reise quer durch das Land besucht man mindestens drei Volksgruppen: Im nördlichen Hochland die Danis, etwa in der Mitte des Landes die Korowais und im Süden die Asmats.

Im Baliem-Tal beeindrucken die Danis mit ihren Penisköchern, den typischen Dani-Runddörfern und Einheimische mit ihrem traditionellen Schweinefest. Menschen, denen aus Trauer um Familienmitglieder Fingerkuppen abgekappt werden. Gerne gezeigt wird auch die Jahrhunderte alte Mumie eines Stammeshäuptlings.

Mit Missionsfliegern, kleinen Cessna-Maschinen, fliegt man in die Korowai-Siedlung Yaniruma. Schon beim Anflug sieht man die ersten Baumhäuser in den Lichtungen des tropischen Regenwaldes.

Endlich angekommen, warten bereits viele neugierige, tiefschwarze Augen auf die weißen Menschen, die mit so viel Gepäck anreisen und hoffentlich auch Arbeit für die nächsten Tage als Träger oder Trägerin versprechen. Nach einer Nacht im Lehrerhaus, wo die Zelte aufgeschlagen werden, beginnt schließlich das Abenteuer. Zwischen den Flüssen, Eilanden und Dairam Kabur siedeln die Korowais, die Baummenschen, Menschen die noch fast in der Steinzeit leben.

Es ist ein Gebiet fast so groß wie Hessen, zum Teil mit noch vielen weißen Flecken auf der Karte.

Mit einem Einbaum fährt man auf einem kleinen Fluss zu einem Startpunkt, von dort gibt es kein Zurück mehr, die Boote fahren zurück, der Dschungel ruft…. Der Weg ist das Ziel und er führt nach Hanai, dort wo sie leben, die Waldmenschen, die Korowais, weil sie in Baumhäusern in bis zu 40 m Höhe leben.

Wenn man die unbequemen, zeitraubenden Wege durch den Dschungel, die Sümpfe, die Balanceakte über Baumstämme in Kauf nimmt, wird man eines der letzten Wildnisgebiete der Erde erleben, mit all den Naturschönheiten und den beeindruckenden Menschen. Eine unvergessliche Tour in fantastischer Dschungellandschaft, begleitet von versierten Führern und Trägern, die sich stets liebevoll um jeden Reisenden kümmern und ihn beschützen.

Ist man endlich bei den anfangs sehr zurückhaltenden Korowais angekommen und hat man letztendlich durch Sensibilität deren Freundschaft gewonnen, zeigen sie gerne und bereitwillig, wie man Baumhäuser baut, Fischfangkörbe bastelt, jagt, sammelt und ihr wichtigstes Grundnahrungsmittel, Sago, aus den Sago-Palmen herstellt.

Man erlebt eine Einfachheit, Ursprünglichkeit und Zufriedenheit von Menschen, die es sonst nirgendwo mehr gibt.

Von Basman aus, auf dem Fluss Dairam Kabur nach Sengo, dem Fluss Wildemann über Jinak und dem Siret nach Fos geht es immer weiter südlich, nach Agats. Dort leben in dem großen Schwemmlandgebiet, das so groß ist wie Belgien, die Asmats.

Ein riesiges sumpfiges Flusslabyrinth mit 200 km Mangrovenküsten ist mit dem Boot zu durchqueren. Dort ist die Heimat der Asmats, früher ein sehr kriegerisches Volk. Wenn sie demonstrieren, wie ihre Vorfahren früher den Fluss herabfuhren und ihr Rufen durch die Luft hallt, kommen alte Abenteuergeschichten in den Sinn und lassen in die Welt von Stammeskriegen, Kannibalen und Krokodilen eintauchen.

Von Agats fliegt man mit einer Twin Otter über Ewer nach Timika, eine moderne Stadt, die durch die amerikanische Minengesellschaft Freeport beeinflusst ist, und die mit all ihrem Einfluss dieses Land für ihren Nutzen beeinflusst.

Eine unvergessliche Reise durch eines der letzten ursprünglichen Gebieter dieser Welt.